
Wer sind wir?
Die DEUTSCHE QIGONG GESELLSCHAFT e.V.
Ute Gleissner beleuchtet die Hintergründe zur Wandlungsphase Feuer.
Nach dem Winterschlaf und dem Frühlingserwachen kommt die Sommerzeit. Die Natur zeigt ihre wahre Schönheit und ihren Glanz nach außen. Feuer verbreitet Licht und Wärme, ist dynamisch und auflodernd.
Die Freude und Verspieltheit, mit der sich im Sommer die Natur zeigt, erregt uns und macht uns offen für alle möglichen Begegnungen. Feuer ist die Phase der Liebe und Leidenschaft, voller Eifer können wir uns begeistern, Feuer fangen, Feuer und Flamme sein. Die Kraft der Sonne im Sommer lässt uns spüren, was Feuer ist. Die Tage sind am längsten und das Herz weit offen. Von allen Naturkräften ist das Feuer am unberechenbarsten. Nutzt man das Feuer harmonisch, stärkt es das Leben. Kommt man ihm zu nahe, verbrennt es. So wie das Sprichwort sagt: „Ein gebranntes Kind scheut das Feuer“.
Anleitung zum Glücklichsein:
Herausforderung Unruhe: Regiert das Bedürfnis nach Lust und Freude das Leben, kommt es zur Zerstreuung der Energie. Die ständige Jagd nach Befriedigung, nach dem „Kick“ schwächt die Lebensenergie und führt zu einer oberflächlichen Lebenseinstellung, mit der oft innere Leere überdeckt wird. Der Unruhe-Geist sehnt sich nur nach angenehmen Erfahrungen und ist deshalb permanent auf der Flucht vor allem, was unangenehm sein könnte. Mit Geduld und Entschiedenheit kann man den Unruhe-Geist entgegenwirken. Die Reizreduktion, die Meditation mit sich bringt, scheint manchen Menschen unerträglich. Doch die Ablenkung von der Unruhe bringt keine dauerhafte Beruhigung mit sich, wenn die Sinne stets weiter angeregt werden. Erst wenn wir den Zusammenhang von Unruhe und Überreizung durchschauen, kann dieses Hindernis gemeistert werden. In der chinesischen Medizin steht die Zunge für zwei wichtige Aspekte: Das Herz öffnet sich durch die Zunge. Das Verbrannte steht hier für den wundgeredeten Mund, der nach vielen Worten entstehen kann. Der zweite, für die Diagnostik wichtige Bedeutung, die Zungendiagnose. Das Betrachten des Zungenkörpers, ein grundlegendes Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin.
Wird diese Emotion in einem ausgeglichenen Maß gelebt, hat man einen fröhlichen, zugewandten Menschen, der zur Aufrechterhaltung der Gesellschaft, aber auch alleine sein und seine eigenen Ideen verfolgen kann.
Der Geist Shen lebt im Herzen. Das Herz ist Sitz von Bewusstsein, das Gedächtnis, das Denken und der Schlaf.
Gleissner,Ute Wandlungsphase Feuer, Röslau 2017, in: Lorenzen, Udo/ Toll, Andreas: Die Wandlungsphasen der traditionellen chinesischen Medizin, Verlag Müller & Steinicke 2014 München