Fortbildung vom 04.1. - 29.01.2016 in Neuseeland mit Wee Kee Jin

Abflug 30.Dezember 2015 München Flughafen, los geht es nach Neuseeland zu Wee Kee Jin.
Ich fliege los mit meiner Partnerin Doro, wir sind voller Vorfreude. Wir starten bei fast Null Grad, für einen Winter in Deutschland eigentlich sehr mild, wir freuen uns auf die Sonne und die Wärme Neuseelands.

Vor Neuseeland liegen jedoch noch 24 Stunden reine Flugzeit und 12 Stunden Wartezeit auf Flughäfen dazwischen, Dubai, Singapore und Brisbane. Nach 24 Stunden Fliegen und Umsteigen und Fliegen und Umsteigen waren wir müde und geschafft.
 Endlich angekommen in Auckland - es ist wunderbar warm und sonnig - stellt sich Neuseeland erst mal als verdrehte Welt dar: Nach 36 Stunden Reisezeit muss mein System sich daran gewöhnen, dass das Lenkrad im Mietauto auf der rechten Seite ist, der Blinker, die Handbremse, der Scheibenwischer, alles auf der anderen Seite.
Der große Spaß beginnt: Losfahren, Linksverkehr, alle fahren auf der lebenslang geprägten „Falschen Seite“, der Linken. Meine wache Beifahrerin Doro hilft mir durch laute Zwischenrufe: Links, links, links.... .
Ich bin doch sehr erstaunt, wie lange es dauert, bis ich mich an den Linksverkehr gewöhne und beim Blinken nicht den Scheibenwischer starte.


Nach ordentlichem Ausschlafen und ein paar Tagen Akklimatisieren geht es los mit ca. 120 Stunden Fortbildung in Taiji mit Wee Kee Jin.
Der Tag beginnt mit fast 4 Stunden Unterricht vormittags und 2 Stunden Üben am Nachmittag. Wir stehen diese Stunden fast ununterbrochen im tiefen Bogenstand oder sind natürlich mit ununterbrochenem Heben und Senken beschäftigt.
Abends habe ich das Gefühl wie nach einem abgeschlossenem Marathon, die Beine wollen sich nicht mehr bewegen, selbst leichte Kniebeugen werden zur Aufgabe, dabei bin ich doch Anstrengung gewohnt, ich bin doch Profi. Die große Anstrengung hier ist „Relax and Sink“! Ich hätte nicht gedacht, dass Entspannen so anstrengend sein kann.
Der tägliche, große Muskelkater löst sich erst nach ca. 14 Tagen und das Training wird weniger anstrengend.

Seit 30 Jahren beschäftige ich mich jetzt mit Heben und Senken und es gibt immer wieder wunderbar Neues zu entdecken, es wird immer feiner und geschmeidiger, dass Bewegungs-Spiel auf Mutter Erde.
 Wee Kee Jin ist ein geduldiger und liebevoller Lehrer. Sein Unterricht ist aufgelockert durch einen köstlichen Humor. Mit diesem Humor schafft er es, fein zu korrigieren und Bewegungsunterschiede aufzuzeigen. Die Bewegungsprinzipien, die ich hier finde, lassen sich direkt auf mein Qigong übertragen. Ich bin begeistert!
Einige Fragen, die mich schon Jahre begleiten, beantworten sich aus der Übungs-Praxis von selbst. Nicht zuletzt ist die Partnerübung, das „Push Hands Training“ ein Test, ob ich auf meinen Füßen, in „Yong Chuan" stehe oder nicht.

Die Teilnehmer an diesem „Residential Camp“ kommen aus der ganzen Welt: Deutschland, Kanada, USA, Norwegen, Dänemark, Singapur, Australien usw. Die Atmosphäre ist sehr freundschaftlich und harmonisch, nicht nur im Seminar.
 Überhaupt ist Neuseeland sehr entspannt und bereits einen Schritt weiter als der Rest der Welt. Alle Religionen, alle Hautfarben und Geschmacksrichtungen beim Essen kommen in diesem Land wunderbar miteinander aus, hier herrscht Frieden und Entspannung. Auch die Urbevölkerung, die Maori, genießen alle Rechte, die Sprache wird an der Uni unterrichtet, alle Neuseeländer singen Maori-Volkslieder und tanzen den Haka.

Nach vier Wochen Neuseeland warten wieder 36 Stunden Rückflug, Auweia. 
Das Seminar war sehr weiterbildend und lehrreich.

Vielen Dank Wee Kee Jin!
 Vielen Dank Neuseeland für die unglaubliche Gastfreundschaft.
 Danke.
Ich lerne daraus, dass mit Respekt und Freundlichkeit alle Religionen, Hautfarben und Philosophien, alle Menschen miteinander in Frieden leben können. 
Dank auch an meine Vorstands-Kolleginnen die die ersten Wochen des Jahres den ganzen Job alleine gemacht haben und mir den Rücken frei gehalten haben.

Helmut Bauer, Qigong Lehrer und Ausbilder der DEUTSCHEN QIGONG GESELLSCHAFT e.V.